Bauanleitung für ein 3D -Schachbrett

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Einleitung

Um beim Lesen der Bauanleitung nicht zu sehr überrascht zu sein, sollte man vor der Bauanleitung das Vorwort der 3D-Schach Hompepage lesen.


Die Abmaße

Oft ist es jemandem nicht bewußt, daß die Königshöhe in direktem Verhältnis zur Schachbrett-Größe steht. Dies gilt für das "nomale", "zweidimensionale" Schach und in noch wesentlich extremerer Weise für das 3D-Schach. So entspricht die Seitenlänge eines Feldes 50 - 65% der Königshöhe.

Aus diesem Grund werden in der folgenden Bauanleitung die Maßangaben in Vielfachen der Königshöhe (mit h abgekürzt) gemacht. Somit eignet sich die Bauanleitung gleichmaßen für Spiele in Turniergröße (h = 95 mm , Brettabmessungen ca. LxBxH : 64cm x 38cm x 64cm) als auch für ein Reiseschach (h = 15 mm ; Brettabmessungen ca. LxBxH : 12cm x 10cm x 16cm).

Zur Veranschaulichung werde ich aber auch ein Zahlenbeispiel für ein mittelgroßes Spiel mitliefern (Königshöhe h = 58mm).

Ich möchte an dieser Stelle auch darauf hinweisen, daß mein eigenes Reiseschach, der Prototyp für diese Bauanleitung, von der hier präsentierten Lösung geringfügig abweicht. Dies liegt zum einen daran, daß ich einen damaligen Berechnungsfehler durch eine Design-Modifikation ausglich. Zum anderen daran, daß ich als Grundstock für dieses Spielset das Reise-Steck-Schach der Firma RCR TERRY Berlin verwendete, und hier die Königshöhe der Feldseitenlänge entspicht (1,5cm) - eine Variation, welche ich damals übernommen habe.

Noch ein Tip: Zuerst die gesamte Bauanleitung einmal durchlesen, da die verschiedenen Abmessungen in Wechselbeziehung zueinander stehen.

Bezeichnung

Abkürzung

Beispiel

     

Königshöhe

h

5,8 cm

Feldlänge

l = ca. 0,6 h

3,5 cm

Spielbrettstärke

s ( 3 - 5 mm )

0,3 cm

Rahmenstärke

r = 2 s

0,6 cm

Steghöhe

t = 5 s

1,5 cm

Angriffdeckhöhe

a > h

6,0 cm

Pinhöhe

p = 1/6 h

1,0 cm

Schraubenmutternhöhe

m

0,3 cm

Hauptbrettrand

f ( ca. 2 cm ) > r

2,0 cm

Nuttiefe

n = 1/2 t

0,75 cm

     

Stegabstand

2a + 2s + p

13,5 cm

Gestellhöhe

g = 4a + 4s + 4t + 2p

33 cm

Gestelllänge

7 l + 3,5 f

31 cm

Hauptbrettlänge

4 l + 2 f

18 cm

Querverstrebungslänge

4 l + 4 f

22 cm

     

Der Rahmen

Die Grundlage für ein 3D-Schachbrett liefert der Rahmen. Er ist es, der letztendlich für den dreidimensionalen Charakter des Spiels sorgt. Für die erste STAR TREK Serie wurde dieser Rahmen vermutlich aus einem Globusgestell gefertigt und war aus Metall.

Leichter zu bearbeiten ist selbstverständlich Holz. Dem Material angepaßt, konstruierte ich einen stabileren Rahmen.

Der Rahmen besteht aus zwei Seitenteilen und fünf Querverstrebungen (bei sehr kleinen Schachspielen genügen drei Querverstrebungen). Wenn man paßgenau arbeitet, genügt es, die Teile zusammenzustecken, und man kann darauf verzichten diese zu verleimen. Steckverbindungen erleichten einen evtl. Transport des Schachspiels, weil man den Rahmen dann jederzeit zerlegen kann.

Das Holz sollte eine Stärke von r = 6-10 mm haben (in etwa doppelt so dick wie ein Spielbrett). Die Gestaltung der Rahmenteile ist aus der nachfolgenden Zeichnung zu entnehmen. Die schwarzen Rechtecke stellen Nuten dar: Nutbreite = Rahmenstärke r (Bsp. 6mm) ; Nuttiefe = 1/2 Steghöhe (Bsp. 0,75cm).

Um eine möglichst effizente Holzausbeute zu gewährleisten, empfiehlt sich eine Anordnung der Teile wie nebenstehend. Man benötigt dann lediglich ein Brett von ca. 40cm x 47,5cm.

Nachdem alle Teile ausgesägt wurden, müssen die Seitenteile lediglich durch die fünf Querverstrebungen miteinander verbunden werden (wie dürfte selbst erklärend sein).

Die Nachbehandlung bzw. Verzierung des Holzes ist dem persönlichen Geschmack überlassen.

Die Hauptbretter

Für die 3 Hauptbretter als auch für die 4 Angriffdecks sollte man auf alle Fälle ein durchsichtiges Material verwenden, welches im allmeinen Sprachgebrauch als Plexiglas bezeichnet wird. Diese Formulierung habe ich mit Absicht gewählt, da es tatsächlich verschiedene Kunststoffe mit ähnlichen Eigenschaften gibt: Plexiglas, Acrylglas, Bastlerglas (welches man in Baumärkten recht günstig erhält) und ... und ... und ... . Das Bastlerglas sollte eine Stärke von 3-5 mm haben.

Ein Hauptbrett hat eine Spielfläche von 4 x 4 Feldern, dazu kommt ein Rand für das Gestell, und man sollte auch einen Rand für eine Brettnotation vorsehen. Somit muß der Rand mindestens so breit sein wie die Materialstärke des Gestells (r). Für das Beispiel wähle ich eine Randstärke von f = 2 cm, wodurch sich für ein Hauptbrett eine Fläche von 18x18 cm² ergibt ( 4 l + 2 f ).

Bastlerglas läßt sich "schneiden" indem man es mit einem scharfen Messer anritzt und anschließend über einer Kante bricht.

ABER VORSICHT: Das klingt leichter als es ist!
Die Kanten sollten dann natürlich mit feinem Schleifpapier nachbehandelt werden.

Der nächste Schritt ist es, die "dunklen" Felder einzufärben. Dafür gibt es im Grunde zwei veschiedene Möglichkeiten. In beiden Fällen gilt jedoch, daß man die Seite des Bastlerglases einfärben sollte, welche zum Schluß die Unterseite des Brettes ist (das macht in der Zukunft das Staubwischen einfacher).

Die von mir bevorzugte Methode ist/war es, die Bretter mit selbsthaftenden, farbigen Klarsichtfolien zu bekleben. Solche Folien erhält man in guten Schreibwarenläden oder Hobby-Shops. Früher wurden solche Folien zum colorieren von Overhead-Folien verwendet, durch den vermehrten Einsatz von Computern ist diese Verwendung in den Hintergrund gerückt, und solche Folien werden jetzt als 'Fensterfolien' gehandelt. Leider ist die Transparenz der Fensterfolien geringer als früher.

Die Folien auf Feldgröße zuschneiden l x l ( Bsp. 3,5x3,5 cm² ), und auf das Bastlerglas auflegen (nachdem man die Schutzfolie auf dieser Seite entfernt hat) - siehe hierzu auch nebenstehende Abbildung.

Jetzt in jeder Ecke des Spielfeldes ein Loch bohren - für die Schraube, welche als Pin dient (Bsp.4mm).
VORSICHT: Bastlerglas springt bei zu starker Spannung (gefühlvoll bohren!).

Als letzten Arbeitsschritt sollte man eine Brettnotation anbringen, d.h. Buchstaben- bzw. Zahlenreihen. Hierfür kann man Abreibeschriften, Selbstklebebuchstaben, aber auch Videoetiketten verwenden. Um die Haltbarkeit der Notation zu erhöhen, kann man sie mit einem Klarsichtklebestreifen (Tesa-Film) überkleben.

Die andere Möglichkeit ist, die Schutzfolie auf beiden Seiten des Bastlerglases zu belassen und die Felder (Bsp. 3,5x3,5cm²) mit einem Cutter / Hobbymesser auszuschneiden. Jedes Feld das dunkel werden soll, wird von der Folie befreit. Den Randstreifen NICHT von der Folie befreien. Jetzt die Felder in belieber Farbe besprühen - "Classic" Rot oder "TNG" Weiß, aber auch jede andere, dem persönlichen Geschmack entsprechende Farbe ist möglich. Am besten eignen sich durchscheinende Glasmalereifarben. Nicht vergessen: Die farbige Seite sollte bei der späteren Verwendung unten sein, d.h. die Figuren werden auf der unbesprühten Fläche stehen.

Danach wie bei der anderen Methode mit dem Lochbohren und dem Anbringen einer empfehlenswerten Notation fortfahren.

Die Angriffdecks

Die 4 Angriffdecks bestehen im wesentlichen aus zwei Teilen: Einer Stange und einem "Brett".

Das Brett hat 2 x 2 Felder und ist damit halb so groß (bzw. viertel so groß) wie ein Hauptbrett (in meinem Bsp 9x9cm²).
Das Färben der Angriffdecks erfolgt wie bei den Hauptbrettern.
Für das Spiel ist es erforderlich, daß man zwischen "weißen" und "schwarzen" Angriffdecks unterscheiden kann. Eine Markierung läßt sich entweder auf der Stange, oder auf der Kante der Decks aufbringen - es ist aber auch möglich die Flächen unterschiedlich einzufärben. - So hatte zum Beispiel auch das 3D-Schachspiel in der Classic Serie von STAR TREK war "rote" Hauptbretter, aber "weiße" Angriffdecks.

Im Gegensatz zu den Hauptbrettern wird das Loch jedoch genau in der Mitte und NICHT in den Ecken gebohrt! Auch ist eine Notation nicht sinnvoll!

Die Stange MUSS geringfügig länger sein als der König hoch. In meinem Beispiel wähle ich für das Maß a 6 cm. Als Stange benötigt man ein Rohr, welches später über die Pins gesteckt werden kann. Leicht zu bearbeiten und optisch gut machen sich Aluminiumrohre. Für kleine bis mittelgroße Schachspiele sollte das Rohr einen Außenduchmesser von 6 mm und einen Innendurchmesser von 4 mm haben, für Schachs in Turmiergröße sollte ein entsprechend stärkeres Rohr verwendet werden.

Durch das in der Mitte der Angriffdecks gebohrte Loch werden die Bretter mit der Stange verschraubt (Bsp. 4 mm Mehrzweckschraube).

Zum Schluß müssen die Hauptbretter in den Ecken noch mit Pins versehen werden, auf welche man die Angriffdecks stecken kann. Ein Pin sollte in etwa ein Sechstel der Länge der Angriffdeckstange haben.
Die einfachste Methode ist es, von unten Maschinenschrauben durch die Löcher zu stecken und mit einer Mutter festzuschrauben (Bsp. M4). Bei der Schraubenlänge Brettstärke und Höhe der Mutter nicht vergessen (Bsp. 1,6cm).

Entspricht die Pinhöhe in etwa der Spielbrettstärke, so läßt sich der Pin auch direkt im Rohr befestigen und in den Hauptbrettern verbleiben nur die Löcher. Diese Methode wurde z.B. auch beim "Franklin Mint - Schach" angewandt.

Reise-Steck-Schach

Falls man das 3D-Schach als Steckschach baut, ist es natürlich nötig in der Mitte eines jeden einzelnen Feldes auch ein Loch zu bohren.

Endmontage

Alles zusammenstecken - FERTIG - viel Spaß!

Sollten noch Fragen bestehen, so bin ich gerne bereit diese zu beantworten.
Für Verbesserungsvorschläge zur Bauanleitung bin ich immer dankbar.

Jens Meder
Weichselweg 9
85241 Hebertshausen
jens.meder@gmx.de


Materialbedarf

für ein mittelgroßes Schach: ca. 39 cm hoch x 23 cm breit x 39 cm tief

 

Abmaße

Preis: Aug.2000
DM ca.

     

Restholz - Sperrholzplatte

40cm x 47,5cm x 0,6cm

4,-

Holz-Lack-Lasur

 

18,-

4 x Bastlerglas

18 cm x 18cm x 0,3cm

16,-

Fensterfolie

 

6,-

Aluminiumrohr

AußenØ 6mm ; InnenØ 4mm

3,-

4 Mehrzweckschrauben (SPAX)

4 x 40 mm

1,-

12 Gewindeschrauben mit Muttern

M4 x 16mm

4,-

Selbstklebebuchstaben

 

6,-

     

Materialgesamtkosten

 

58,-

Dazu kommt noch ein Satz Schachfiguren - Königshöhe 58mm - im Preis zwischen 20 bis 40 DM.

1.00 DM = 0.511292 Euro ; 1.00 Euro = 1.95583 DM


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Last revision 08.06.2014


Diese Veröffentlichung ist ein Fan-Produkt und will in keiner Weise bestehende Copyrights von Paramount Pictures Corporation oder andere Lizenzen antasten. Star Trek; Star Trek: The Next Generation; Star Trek: Deep Space Nine und Star Trek: Voyager sind eingetragene Warenzeichen von Paramount Pictures Corporation.